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Mittwoch, 19. Juli 2023

Endlich: Mann hat Nutzerbedingungen für alle seine Apps tatsächlich gelesen!

nutzerbedingungen
Die Mühe hat sich gelohnt!

Schnell ist sie installiert: Die neue App auf dem Handy oder auf dem PC. Ich habe die Nutzerbedingungen gelesen? Na klar! Ein kurzer Klick und schon habe ich mich wieder einmal selbst betrogen. Mal ehrlich: Wer liest diese monumentalen Vertragswerke wirklich durch?

Genau das hat der mittlerweile 92-jährige Rentner Lukas Langmut aus Lüdenscheid getan. „Als ich damals meinen 386er Laptop mit 25 Megahertz von Escom gekauft hatte war ich noch ein junger Mann. Doch dann wurde ich aufgefordert, die Lizenzvereinbarungen für all die schönen installierten Programme zu bestätigen, bevor ich anfange, damit zu arbeiten. Und damit bin ich heute Vormittag endlich fertig geworden.“

Manche Menschen lesen Romane. Andere lesen Nutzerbedingungen. Aber warum dauerte das so lang? „Viele Formulierungen waren völlig unverständlich geschrieben. Aber ich wollte schließlich wissen, für was ich da zustimme. Also habe ich mir ein Bahnticket gekauft und bin zu Freunden gefahren, die ihren Computer schon viel länger nutzen. Das Ergebnis meiner Bemühungen war meistens sehr unbefriedigend: Du musst da unten auf Akzeptieren klicken. Haben es sich die anderen Menschen wirklich so einfach gemacht?“

Der nächste Weg führte Lukas Langmut direkt zum Rechtsanwalt. „Ich habe mir alle Lizenzvereinbarungen ausgedruckt und in Ordnern abgeheftet. Damit bin ich beim Juristen vorgefahren. Der hat vielleicht Augen gemacht. Bitte erklären Sie mir das, meinte ich. Und dann kam der Kostenvoranschlag des Rechtsanwalts. Ein Vielfaches des Kaufpreises meines Computers. Ich bekam einmal pro Woche einen Termin bei meinem Juristen. Die Erläuterungen waren anfangs sehr gut und informativ. Doch irgendwann kam der Anwalt ins Stocken: Das hier ergibt überhaupt keinen Sinn. Da müsste ich beim Lizenzgeber nachfragen, was gemeint ist. - Dann tun Sie das bitte, antwortete ich.“

Am Ende hatte es Lukas Langmut aber dann doch geschafft, alle Nutzerbedingungen zu lesen und zu verstehen. „Die Termine bei meinem Rechtsanwalt wurden seltener und irgendwann war er gar nicht mehr für mich zu sprechen. Da blieb mir nur noch eine Lösung: Ich musste selbst Jura studieren. Viele meiner Rückfragen bei den Softwareherstellern blieben allerdings unbeantwortet. Also musste ich persönlich nach Silicon Valley und nach China reisen, um die Nutzerbedingungen vor Ort abschließend zu klären. Jetzt habe ich es endlich geschafft. Ab sofort kann ich mit meinem Laptop arbeiten.“

Beharrlichkeit zahlt sich aus. Nur eine Frage bleibt offen: Wie hat es Lukas Langmut eigentlich geschafft, die Nutzerbedingungen seines Rechners auszudrucken?


Foto (oben): erstellt mit Leonardo AI
Artikel geschrieben von Andreas Mettler
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