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Mittwoch, 28. Februar 2018

Wir brauchen mehr Tafeln und Suppenküchen!

tafel

674 Milliarden Steuereinnahmen sind 2017 beim Bund und den Ländern eingegangen. Das sind wieder 26 Milliarden mehr als im Jahr zuvor. Und fast 8 Milliarden mehr als erwartet. Deutschland wird immer reicher.

Und trotzdem gibt es ein Gedrängel in den Suppenküchen und an der Tafel? Eigentlich unvorstellbar. Das meint auch Rupert Raff, stellvertretender Schimmelentferner beim Deutschen Wirtschaftsverband für Gammelgemüse. „Wir müssen die Überschüsse nutzen, um in neue Tafeln zu investieren. Und in Suppenküchen. Und natürlich auch in Altglas-Container.“

Richtig! Wo die Nachfrage steigt, muss sich auch das Angebot anpassen. „Armut wird ein immer wichtigerer Wirtschaftszweig in Deutschland“, so Raff weiter. „Seit 1993 hat sich die Anzahl der Tafeln verneunhundertundsiebzehnfacht. Fast 20% der Tafeln unterhalten mittlerweile eigene Suppenküchen. Dieses Geschäft können wir nicht irgendwelchen linken Träumern überlassen. Es wird Zeit, dass wir Profis das endlich selbst in die Hand nehmen.“

Das könnte die lang ersehnte Professionalisierung unserer Armutskultur sein, auf die wir alle schon immer gewartet haben. „Auf jeden Fall“, stimmt Raff zu. „Warum sollen wir es dem Zufall überlassen, wann in den Supermärkten schimmelige Lebensmittel liegenbleiben? Wir werden künftig gezielt vergammelte Nahrung produzieren und sie direkt an die Armen verteilen. Das senkt die Produktionskosten, spart die Zwischenlagerung im Ladenlokal und füllt unseren Hartz-IV Empfängern und den Rentnern endlich ihre Teller.“

Unfassbar. Die Win-Win-Wins dieses Konzeptes sind kaum mehr zu zählen. Aber es kommt noch besser: „Wir planen Tafeln und Suppenküchen in jedem Stadtteil und jedem Dorf Deutschlands. Und wenn dann Forderungen an eine solide Rente oder eine lebenswerte Grundsicherung laut werden, dann können wir auf diese neue Armuts-Infrastruktur verweisen. Mal ehrlich: Wer benötigt überhaupt noch ein eigenes Einkommen, wenn an jeder Straßenecke eine warme Suppe ausgeschenkt wird?“

Und an die nächsten Schritte hat Rupert Raff auch schon gedacht: „Immer weniger Menschen können sich ihren Wohnraum leisten? Auch kein Problem. Neben den Tafeln und Suppenküchen können wir auch das Armenhaus wieder aufbauen. Eine gute alte Tradition, die in früheren Zeiten hervorragend funktioniert hat. Und ein reiches Land wie unseres kann sich diese Investitionen locker leisten.“


Foto (oben): suju / pixabay.com (CC0 Creative Commons)
Artikel geschrieben von Andreas Mettler
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