Das unartige Satiremagazin!
Mal ehrlich: Wer liest heute noch hochgeistige Satiretexte? Vor allem die gedruckte Ausgabe von Satirepatzer verkauft sich an den Bahnhofsbuchhandlungen mittlerweile schwer wie Blei. Und das Zurecht: In Zeiten der Fakenews der alternativen Medien, der russisch finanzierten Hetze und den Meldungen der Tagesschau, wer braucht da noch erfundene Satire-Nachrichten?
Immer mehr Menschen bekommen akut chronischen Durchfall, wenn sie nur den Begriff „Satire“ hören. Nicht verwunderlich, selbst Jan Böhmermann nennt es Satire, wenn er andere Menschen zerstört, die nicht in sein Weltbild passen. Wer möchte damit noch etwas zu tun haben?
Aber was hat Satirepatzer eigentlich früher zu einem Verkaufsschlager gemacht? Bestimmt nicht die mühsam vom Postillon zusammengeklauten Satiretexte. Nein, es waren die Gimmicks. Ein Plastikradio zum selberbauen, das Feuerlöschboot für die Badewanne und das Schleuderkatapult für die Fensterscheibe der Nachbarn.
„Ab September wird Satirepatzer wieder mit den beliebten Gimmicks ausgeliefert. So wie damals in den 80ern“, erklärt uns Chefredakteur Anton Mettmann aus Meschede. „Den Anfang machen prähistorische Eier, aus denen dann Urzeitkrebse schlüpfen. Oder aus denen dann keine Urzeitkrebse schlüpfen. Also genau so wie früher.“
Und soll sich auch an den Satiretexten etwas ändern? „Zunächst haben wir uns überlegt, wir könnten uns noch mehr anstrengen. Also noch mehr als bisher noch mehr. Aber das ist doch gar nicht nötig. Wenn Satirepatzer wieder mit Gimmick ausgeliefert wird, dann gibt es für die Leser überhaupt keinen Grund mehr, in die Texte reinzuschauen. Wir werden diese durch Blindtexte ersetzen. Also, Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Damit kommen wir auch mit der Barrierefreiheit von Satirepatzer ein großes Stück voran. Sie verstehen schon: Wegen blind…“