Unzensiert einkaufen:
Erstes Unwoke-Kaufhaus öffnet in Berlin!

Endlich: Am 15. Oktober ist es soweit! Das erste Unwoke-Kaufhaus öffnet seine Türen. Und das im Zentrum der politischen Schönheit: In Berlin Mitte.

„Bei uns bekommen Sie nicht nur Negerküsse und Zigeunerschnitzel in der traditionellen Originalverpackung, sondern auch Schokolade mit dem Original Sarotti-Mohr“, berichtet Hugo Retro, der stolze Inhaber des Ladenlokals.

„Wir verkaufen Filme mit Mel Gibson, Musik von Heino und Klamauk von Dieter Hallervorden. Und alle großen Auftritte von Dieter Nuhr in der Premium Sammlerbox“, so Retro.

Auch für die kleinen Konsumenten hat das Kaufhaus einiges zu bieten. „Wir haben die unzensierte Erstauflage der Pippi Langstrumpf Bücher und die Originalausgabe von Jim Knopf komplett mit allen bösen Begriffen, wie Indianerjunge und Eskimo-Junge. Und als ganz besonderes Bonbon haben wir die zurückgezogene Auflage des Romans Der junge Häuptling Winnetou aufgekauft“, erklärt uns der Inhaber. „Selbstverständlich haben wir auch die Bücher von Joanne K. Rowling im Regal.“

Geniale Geschäftsidee. Aber wird das am Ende auch ein Erfolg? „Kein Problem“, erwidert Hugo Retro. „Wir haben eine ordentliche Summe in Werbekampagnen für die sozialen Netzwerke X von Elon Musk und Truth Social von Donald Trump investiert. Da kann eigentlich nichts mehr schief gehen.“

Was heute ein Hype werden könnte, ist morgen schon wieder kalter Kaffee. Ist das Unwoke-Kaufhaus überhaupt zukunftsfähig? „Wir schauen jetzt schon voraus, welche Produkte in ein paar Jahren in unseren Regalen stehen könnten. So kaufen wir gerade massenhaft Videos von Das Leben des Brian auf. Monty Python Star John Cleese wehrt sich noch tapfer gegen eine Zensur, aber der gute Mann lebt schließlich nicht ewig!“

Und doch ist Skepsis angesagt: Der Einzelhandel hat es nicht leicht in diesen Tagen. Gerade auch in Hinsicht auf die Energiekosten. „Kein Problem“, meint Retro. „Wir haben natürlich auch einen großen Kohleofen im Keller stehen. Aber jetzt der Fragen genug. Kommen Sie, ich lade Sie auf ein ordentliches Glas Müllermilch ein. Stellen Sie Ihr Auto so lange auf dem Männerparkplatz ab.“