Das unartige Satiremagazin!
Überall auf der Welt geschieht es, aber erst wenn es in unserer Nähe passiert, dann ist es für uns auch ein Problem. So auch heute Vormittag in der Karl-Theodor-zu-Guttenberg Grundschule in Rattenharz bei Schwäbisch Gmünd: Der kleine Luca wurde vom bösen Elias geschubst, der fast einen halben Kopf größer ist.
Aber zum Glück war der Ethiklehrer Horst Hosenboden sofort zur Stelle, um die Sache zu klären.
Satirepatzer: „Herr Hosenboden. Sie haben also die beiden Jungs getrennt und ihnen dabei geholfen, ihre Probleme zu klären?“
Horst Hosenboden: „Ach Quatsch. Mit dem Elias rede ich nicht mehr. Hat keinen Sinn.“
Satirepatzer: „Und was haben Sie getan, um die Schubserei aufzulösen?“
Horst Hosenboden: „Ich habe dem Luca einen Baseball-Schläger in die Hand gedrückt. Dann kann er sich endlich auf Augenhöhe gegen den Elias wehren.“
Satirepatzer: „Hat das geholfen?“
Horst Hosenboden: „Erstmal nicht. Schon nach wenigen Sekunden hatte Elias dem Luca den Baseballschläger aus seinen Händen gerissen und Luca hat damit ordentlich was auf die Mütze bekommen.“
Satirepatzer: „Vielleicht wäre mal etwas Diplomatie gefragt? Möchten Sie nicht mit den beiden Jungs reden, bevor es noch mehr Verletzte gibt?“
Horst Hosenboden: „Nein, das führt zu nichts. Aber wissen Sie, was der kleine Luca braucht? Hier schauen Sie mal, mein Schweizer Taschenmesser. Damit kann sich Luca endlich gegen Elias verteidigen. Elias darf auf keinen Fall gewinnen.“
Satirepatzer: „Also noch mehr Eskalation? Sollten Sie als Pädagoge nicht einen ganz anderen Ansatz verfolgen?“
Horst Hosenboden: „Niemals! Wenn wir dem Elias heute durchgehen lassen, dass er den kleinen Luca schubst, dann schubst er morgen auch andere Kinder. Luca verteidigt genau genommen unsere ganze Schule. Er verteidigt unser aller Werte. Und das, ohne dass er es selber weiß.“
Satirepatzer: „Hoffentlich weitet sich die Geschichte nicht aus...“
Horst Hosenboden: „Wichtig ist, dass wir Lehrer uns nicht einmischen. Ich habe mit der Schubserei unter Schülern ja selbst nichts zu tun.“
Satirepatzer: „Schauen Sie mal aus dem Fenster. Ist das nicht eine Ihrer Kolleginnen, die da unten jetzt auf dem Pausenhof mitmischt? Mittendrin in einer Rangelei unter Kindern?“
Horst Hosenboden: „Oh, die gute Annalena. Da hat meine Kollegin wohl wieder nicht richtig aufgepasst. Wir wollten niemals zur Konfliktpartei einer Pausenhof-Schubserei werden. Naja, so schnell kann das gehen. Jetzt muss ich das Interview aber beenden. Ich glaube, meine Kollegin braucht dringend Hilfe. Wir müssen siegen!“